Die Aktie von Quest Oil Corp. (QOIL) ist ein Lehrbuchbeispiel dafür, wie tief ein Unternehmen fallen kann – und wie es sich trotzdem an der Börse hält. Mit Kursen um 0,000001 USD ist die Marktkapitalisierung praktisch bedeutungslos. Doch wer glaubt, hier sei endgültig Schluss, irrt: Quest Oil versucht gerade den Befreiungsschlag – weg vom Öl, hinein in die digitale Welt der Telekommunikation und eSIM-Technologie.
Strategischer Neustart mit Skycom
Im Frühjahr 2025 hat Quest Oil die Übernahme von Skycom Mobile Inc. bekanntgegeben. Das Unternehmen soll künftig sogar den Namen Skycom tragen. Herzstück der neuen Strategie ist die sogenannte iPass Switchboard-Technologie: ein System, das automatisch zwischen 4G, 5G, Satellit und Wi-Fi wechselt, um Nutzern immer die beste Verbindung zum günstigsten Preis zu bieten.
Ab Q4 2025 will Skycom mit eigenen eSIM-Diensten auf den Markt – für Privat- wie Geschäftskunden. Klingt nach Disruption, klingt nach Zukunft. Doch ob daraus wirklich ein tragfähiges Geschäftsmodell entsteht, bleibt offen.
Chancen: Warum Anleger hinschauen
Trendthema eSIM: Immer mehr Geräte setzen auf eSIM. Das eröffnet Marktchancen.
Technologie-Versprechen: Gelingt der Proof of Concept, hätte Skycom ein Alleinstellungsmerkmal.
Kapitalzufluss geplant: Eine erste Finanzierungsrunde über 5 Mio. USD ist angekündigt.
Risiken: Warum Skepsis angebracht ist
Finanzielle Wüste: Umsätze nahe Null, Verluste gigantisch. Ohne frisches Geld keine Zukunft.
Harter Wettbewerb: Telekommunikation ist ein Markt für Schwergewichte, nicht für Ex-Ölbuden.
Abhängigkeit von Investoren: Kommt das Kapital nicht, ist der Plan Makulatur.
Börsenrealität: Der Kurs liegt faktisch bei Null. Liquidität? Kaum vorhanden.
Fazit: Hoffnungsträger oder Börsenzombie?
Quest Oil setzt alles auf eine Karte: den Sprung vom gescheiterten Ölunternehmen zum smarten eSIM-Player. Visionär? Ja. Realistisch? Fraglich. Wer die Aktie kauft, setzt auf eine Turnaround-Wette mit extrem hohem Risiko. Chancen gibt es – aber sie sind klein. In nüchternen Worten: Quest Oil ist noch immer ein Penny-Stock am Rand der Bedeutungslosigkeit.
Warum gibt es diese Aktie überhaupt noch?
Eine häufige Leserfrage lautet: Wie kann eine praktisch wertlose Aktie wie Quest Oil überhaupt weiter an der Börse notiert sein? Die Antwort: Sie ist nicht an einer großen Leitbörse, sondern im OTC-Segment (Pink Sheets) gelistet. Hier gelten viel geringere Anforderungen an Umsatz, Größe und Transparenz.
Für viele Firmen ist so eine Notiz interessant, weil die Aktie als Mantelgesellschaft genutzt werden kann. Neue Investoren stecken einfach ein anderes Geschäftsmodell in die bestehende Börsenhülle – genau das passiert gerade mit Skycom. Solange die juristische Hülle steht und minimale Berichtspflichten erfüllt sind, kann das Papier weiter gehandelt werden – auch wenn der Kurs faktisch bei Null liegt.
Für Anleger bleibt das ein zweischneidiges Schwert: Zombie-Aktien können theoretisch wiederbelebt werden, sind aber in den meisten Fällen reine Spekulation.
Quest Oil (QOIL): Vom Ölbohrer zum eSIM-Zockerpapier?
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